Nach wie vor wächst jedes fünfte Kind in Deutschland arm bzw. armutsgefährdet auf, v.a. Kinder in Haushalten von Alleinerziehenden, mit mehreren Geschwistern oder mit Eltern, die bereits seit längerer Zeit erwerbslos sind. D.h. es sind in besonderem Maße Haushalte betroffen, die von der „Norm“ einer traditionellen Paarfamilie mit männlichem Hauptverdiener abweichen. Auch das aktuelle System der monetären Familienförderung – der so genannte Familienlastenausgleich – stützt diese Norm durch seine Verwurzelung im Steuerrecht. Der Beitrag setzt sich kritisch mit diesem System auseinander uns skizziert das Alternativmodell einer Kindergrundsicherung, wie sie ein breites Bündnis aus Verbänden und Wissenschaft seit 2009 fordert.