Antje Schrupp: Schwangerwerdenkönnen

Dieser Beitrag untersucht die gesellschaftlichen, politischen und feministischen Herausforderungen, die sich aus der Tatsache ergeben, dass zwar alle Menschen geboren werden, aber nur etwa die Hälfte von ihnen schwanger werden, also selbst Menschen gebären kann. Die traditionellen (patriarchalen) Geschlechterordnungen haben diese Herausforderung dadurch gelöst, dass sie Menschen entlang dieser reproduktiven Differenz in unterschiedliche Geschlechterkategorien einteilten und entsprechende Rollenmuster und Verantwortlichkeiten ausprägten, die insgesamt zu Lasten derjenigen Menschen, die schwanger werde können, – den „Frauen“ – ging. Diese Praxis ist durch die Frauenbewegung in Frage gestellt worden, womit sich allerdings die Notwendigkeit ergibt, andere, freiheitliche Umgangsweisen mit der reproduktiven Differenz zu finden, zum Beispiel im Hinblick auf Elternschaft jenseits von heteronormativen Paarbeziehungen, aber auch etwa bei ethischen Diskussionen über Reproduktionstechnologien. Dazu macht der Text am Ende einige Vorschläge.