Jochen König: Feministische Vaterschaft

In Bezug auf Vaterschaft steht ein gleichberechtigtes Ideal einer ungleichen Praxis gegenüber. Immernoch übernehmen Väter viel weniger Sorgearbeit als Mütter. Gleichzeitig wird väterliches Engagement, z.B. in Form von Elternzeit gesellschaftlich überaus positiv bewertet. Auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene wird Fürsorge nach wie vor jedoch kaum mit Männlichkeit und Vaterschaft in Verbindung gebracht. Ein feministisches Verständnis von Vaterschaft umfasst Fürsorge genau wie Emotionalität und die Übernahme von auch wenig offensichtlichen Sorgearbeiten mit dem Resultat, dass alle involvierten Eltern eine Wahl haben, wie sie ihre Elternrolle füllen möchten.