Julia Gebrande: Depressionen

Frauen sind doppelt so häufig von Depressionen betroffen wie Männer – und diese treten oft in einer Zeit auf, in der sie Mütter sind bzw. Kinder bekommen und versorgen müssen. Der Beitrag diskutiert die Ursachen dieses Mother Gap der Depression und setzt unterschiedliche gesellschaftliche, ökonomische, soziale, psychische und biologische Risikofaktoren miteinander in Beziehung. Die Identifikation der psychosozialen Belastungsfaktoren von Müttern und die Analyse gesellschaftlicher Dimensionen waren seit der zweiten Frauenbewegung wichtige Säulen feministischer Perspektiven auf Gesundheit und Krankheit im Kontext von Mutterschaft. Sie führen bis heute zu einer Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung dieser Hintergründe im Sinne vielfältiger feministischer und diversitätssensibler Behandlung, Beratung und Begleitung von Müttern mit Depressionen.