Paardynamiken
Auf der Basis empirischer Studien aus dem deutschsprachigen Raum zu heterosexuellen Familien, in denen sich die Eltern von Anbeginn an die Zuständigkeit für die anfallenden Arbeiten – Betreuung und Versorgung der Kinder sowie Hausarbeiten – geteilt haben, werden Beziehungsdynamiken, die zu traditionellen Verhältnissen führen können sowie Voraussetzungen für gelingende paritätische Aufgabenverteilungen dargestellt. Zentrale Bereiche, in denen es besondere Verführungen zur Herstellung traditioneller Muster gibt, sind die Beziehungen zum Neugeborenen, der Umgang mit Stillsituationen sowie Hausarbeit. Gelingt Paaren eine gleichgewichtige Aufgabenverteilung, so kann das ein Impuls zur Veränderung gesellschaftlicher Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder sein. Das Thema einer Aufteilung der Familienarbeiten unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit ist eingebettet in umfassendere feministische Diskussionen, insbesondere auch in aktuelle Debatten um eine gesellschaftliche Neugestaltung von „Care“, des Bereichs gesellschaftlicher Fürsorge.