Katrin Lange/Debora Gärtner: Gender Care Gap

Durch Elternschaft nimmt unbezahlte Sorgearbeit zu und die Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit bei Individuen und im Paar wird neu konfiguriert. Die soziale und institutionelle Rahmung führt dazu, dass weiterhin Frauen mehr unbezahlte Sorgearbeit übernehmen und seltener einer Erwerbsarbeit nachgehen, die sie bis ins Alter finanziell absichert. Männer hingegen übernehmen mehr Erwerbsarbeit mit der Folge, dass ihnen weniger Zeit für die Übernahme von Sorgeverantwortung bleibt und der Druck überwiegend auf ihnen lastet, finanziell für die Familie zu sorgen. Bisher wurden mit Politikinstrumenten vor allem Frauen adressiert, ihre Erwerbsarbeit auszuweiten. Die Erwerbstätigkeit der Männer und ihr Recht auf Sorgearbeit waren hingegen kaum das Ziel ebendieser. Eine gemeinsame Adressierung sowohl des Rechts auf Erwerbsarbeit für Frauen als auch des Rechts auf Sorgearbeit für Männer würde eine egalitäre Verteilung unbezahlter Sorgearbeit unterstützen.