Der Beitrag beschreibt das historische Verhältnis zwischen Mutterschaft, Mutteridealen und feministischen Bewegungen im deutschsprachigen Raum anhand dreier charakteristischer Formen. Während in der ersten Welle der Frauenbewegung eine Bestätigung des zeitgenössischen Mutterideals bei dessen gleichzeitiger Nutzbarmachung für emanzipative Ziele zu verzeichnen ist, war die zweite Welle von der partiellen Ablehnung von Mutterschaft geprägt, die mit einer Integration von weiblicher Erwerbstätigkeit in Mutterideale einherging und zu Konflikten innerhalb der feministischen Bewegung führte. Die dritte Welle, die den Schwerpunkt des Beitrags bildet, zeichnete sich zunächst durch eine abnehmende Beschäftigung mit Mutterschaft aus, die jedoch von ersten queer-feministischen Diversifizierungen reproduktionsbezogener Subjektpositionen begleitet war. Parallel dazu entwickelte sich das von neoliberalen Idealen geprägte Leitbild der ‚Top Mom‘